Der Bundesrat – die zweite Kammer

„Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.“ Otto von Bismarck

Es ging aber nicht darum, besser zu schlafen, sondern zu erfahren, wie, wo und durch wen Gesetze zustande kommen. Die erste Kammer, den Bundestag, hatten die SchülerInnen der Klasse 9 bereits im Oktober kennengelernt. Am gestrigen Montag besuchten sie nun die Vertretung der Länder in Berlin. Es blieb dabei nicht bei bloßer Betrachtung des leeren Plenarsaals sowie einigen Ausführungen zum Gebäude und zur Arbeitsweise des Bundesrates. Im Anschluss an selbige durften sich die Neuntklässler selbst als PolitikerInnen ausprobieren und in Gestalt der Vertreter der jeweiligen Landesregierungen über die Frage diskutieren, ob der Führerschein mit 16 in der BRD eingeführt werden soll oder nicht. Mit der für diese Institution üblichen Ruhe, Eleganz und dem entsprechenden Sachverstand wurde das Für und Wider abgewägt. Jedes Bundesratsmitglied, das sich zu Wort meldete, wurde hierbei gehört, und es war schon für alle ein bisschen aufregend, dabei an einem Original-Pult zu stehen und ins Mikrophon zu sprechen. Nach mehreren Abstimmungen entschied man sich mehrheitlich für eine modifizierte Variante des vom Bundesverkehrsminister ins Leben gerufenen Gesetzesvorschlags. In der Realität würde dieser Vorschlag nun dem Bundestag zu den drei Lesungen und der abschließenden Beschlussfassung zugeleitet werden. Für uns endete der Prozess an dieser Stelle mit der Erkenntnis, dass Politik interessanter und bürgernäher ist als von manchem vermutet.

Die 3 tanzenden Grazien, zu denen hier aufgeschaut wird, versinnbildlichen, dass sich in der Politik nur dann etwas bewegt, wenn auch das Volk sich rührt. 
Ein leerer Plenarsaal ist nur mäßig interessant…
…schon besser…
Anträge an das Präsidium werden verfasst und begründet.
Der Bundesverkehrsminister ergreift das Wort und hält eine flammende Rede für die Einführung des Führerscheins mit 16.
Prinzipiell stimmt der Ministerpräsident von Niedersachsen zu, aber einige Änderungen möchte er schon berücksichtigt wissen.
Die Ministerpräsidentin von Bayern sieht die Sachlage ganz anders und sorgt für Diskussionen im Bereich Ökologie.
Höchste Konzentration herrschte bei der Schlussabstimmung.

Text und Fotos: Katja Thiele

Krankenhaus Havelberg

„Fridays for future – Mondays for Krankenhaus“ Plakatspruch

Der 20.01.2020 war ein trüber, regnerischer Tag. Dennoch zogen viele Havelberger, unter ihnen auch SchülerInnen aller Schulformen, mit Trillerpfeifen und Plakaten zum Havelberger Krankenhaus, um gegen dessen Schließung zu demonstrieren. Auf Schildern und Transparenten wurden die Ängste verdeutlicht, die angesichts der Tatsache, dass das nächste Krankenhaus mehr als 30 km entfernt ist, entstehen. Die elfte Klasse des Gymnasiums hatte im Musikunterricht ein Lied gegen die Schließung geschrieben und mit Musik unterlegt. Die Kunstkurse warteten mit fantasievollen Plakaten auf und alle zusammen zeigten damit Kompetenzen, die unter das Maximalziel des Sozialkundeunterrichts fallen. Der Lehrplan wünscht sich dort wörtlich: „Aktivbürgerinnen und -bürger, die politische Beteiligung als unverzichtbar hohes Gut für sich ansehen und das politische Geschehen aktiv mitbestimmen möchten. Deshalb organisieren sie sich mit Gleichgesinnten, um das für sich als richtig Erkannte auch tatsächlich umzusetzen.“ Da sage noch einer, die Jugend sei egoistisch und interessiere sich nicht für Politik und Gesellschaft!

Havelbergs Jugend Seite an Seite mit älteren Semestern…
… vereint in dem Bemühen um den Erhalt des Krankenhauses.
Auch die Kleinen sind dabei.
Kritik am Primat der Wirtschaftlichkeit auf Kosten der medizinischen Versorgung.

Text und Fotos: Katja Thiele

Das Krankenhauslied

Woher soll'n wir denn Hilfe kriegen? 
Nach Stendal oder Kyritz fliegen?
Im Notfall willst du auch gerettet werden
und nicht vor dem Altenheim sterben.

Ist Geld der Grund, warum ihr wirklich geht?
Und man in Not vor verschloss'nen Türen steht.
Mensch, macht doch endlich mal die Augen auf!
Ob jung, ob alt, sonst geh'n wir alle drauf.

Heut ist der Tag gekommen,
heut müssen wir uns zeigen,
lasst uns alle kämpfen
für unser Krankenhaus!

Ist Geld der Grund, warum ihr wirklich geht?
Und man in Not vor verschloss'nen Türen steht.
Mensch, macht doch endlich mal die Augen auf!
Ob jung, ob alt, sonst geh'n wir alle drauf.

Heut ist der Tag gekommen,
heut müssen wir uns zeigen,
lasst uns alle kämpfen
für unser Krankenhaus!

Heut ist der Tag gekommen,
heut müssen wir uns zeigen,
lasst uns alle kämpfen für unser Krankenhaus!

Mensch, macht doch endlich mal die Augen auf!
Ob jung, ob alt, sonst geh'n wir alle drauf.
Mensch, macht doch endlich mal die Augen auf!
Ob jung, ob alt, sonst geh'n wir alle drauf.
Mensch, macht doch endlich mal die Augen auf!
Ob jung, ob alt, sonst geh'n wir alle drauf

Text: Musikkurs des Gymnasiums Klasse 11