Junior-Bundestagswahl 2021

„Diese Bundestagswahl ist nicht irgendein Farbenspiel, diese Bundestagswahl ist eine Richtungsentscheidung.“ (Paul Ziemiak, CDU)

Die Bundestagswahl 2021 warf ihre langen Schatten voraus und auch die SchülerInnen des Diesterweg-Gymnasiums wollten nicht zurückstehen und beteiligten sich mit großem Interesse (in Zahlen: 94,12%) an der parallel dazu stattfindenden Juniorwahl. Aber sie beließen es nicht dabei, sondern diskutierten, argumentierten und kommentierten politische Entscheidungen sowie parteiinterne Richtungskämpfe. Wie wichtig ihnen politische Teilhabe ist, beweisen die fundierten Beiträge der ZehntklässlerInnen, die sich mit der Frage auseinandersetzten, wo die Altersgrenze bei Bundestagswahlen künftig zu ziehen sei.

Hier können die Ergebnisse der Juniorwahl des Standortes Havelberg eingesehen werden: BTW-2021

Kommentare zur Herabsetzung des Wahlalters

Sollten Jugendliche wählen dürfen?

Die anstehende Bundestagswahl ist in allen Medien präsent, auch viele junge Menschen äußern ihre Meinungen mit dem Ziel, dass ihre Forderungen erfüllt werden. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der Wahlberechtigten 21 oder jünger. Somit stellt sich eine Frage: Ist das jetzige Wahlalter von 18 Jahren angemessen?
Junge Menschen beschäftigen sich seit längeren mit den Problemen der Zukunft, z. B. dem Klimawandel, und versuchen, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen, hauptsächlich der Politiker, zu bekommen. Dabei vertreten auch Jugendliche diese Meinungen, die allerdings aufgrund des Wahlalters keine Stimme in der Politik haben. Juniorwahlen, die vor Landtags- und Bundestagswahlen durchgeführt werden, stoßen auf großes Interesse bei den Jugendlichen. Im Gegensatz gibt es allerdings auch desinteressierte Jugendliche, die sich mit dieser Thematik nicht beschäftigen und somit eine Senkung des Wahlalters dazu führen könnte, dass Heranwachsende leicht bei ihrer Stimmabgabe beeinflusst werden können.
Die Parteien selbst haben unterschiedliche Ansichten zur Senkung des Wahlalters, in Bayern wurden verschiedene Kandidaten befragt. Dabei stellte sich heraus, dass die Freien Wähler, die Grünen und die FDP das Wahlalter auf 16 senken wollen, wie es auch schon bei einigen Kommunalwahlen der Fall ist. Dies begründen sie damit, dass auch die Berufswahl mit 16 Jahren getroffen werde und somit ein Mitspracherecht in der Politik gewährt werden solle. Allerdings müsse eine bessere politische Bildung gewährleistet werden, um tatsächlich eine differenzierte Meinungsbildung zu ermöglichen. Die CDU und AfD sind für eine Beibehaltung des Wahlalters bei 18 Jahren und wollen im Fall der CDU die Jugendparlamente stärken. Die AfD beruft sich darauf, dass Jugendliche noch kein demokratisches Grundwissen besitzen würden und eine bessere politische Bildung zu einer zu starken gesellschaftlichen Prägung führen würden, die die konservative Partei als negativ ansieht.
Ich bin der Meinung, dass eine Senkung des Wahlalters auf 16 bei einer Verbesserung der politischen Bildung eine gute Möglichkeit ist, Jugendliche stärker in die politische Gestaltung einzubinden. Dabei ist es dann auch wichtig, dass Jugendliche diese Stimme tatsächlich abgeben.

Felix König

Diskurs über das Wahlalter bei Bundestagswahlen

,,Wer sich mit 16,17 für einen Beruf entscheiden kann, sollte in dem Alter auch wählen dürfen.“ sagte die Sprecherin der Grünen Jugend in Freising, Joana Bayraktar. Ob Jugendliche schon in diesem Alter bei Bundestagswahlen wählen sollen dürfen, diskutiere ich in diesem Beitrag. Dass Wählen eine große Verantwortung mit sich bringt, ist einigen Jugendlichen nicht bewusst, auch wenn manche von ihnen bereits einen Beruf wählen müssen. Und diejenigen, die in dem Alter noch keinen Beruf suchen, werden dann etwa von der Wahl ausgeschlossen? Auch das Beeinflussen ist ein wichtiger Punkt, denn die Jugend lässt sich von nahezu allem beeinflussen und so ist es am Ende vermutlich nicht die eigene Wahl gewesen, sondern nur das, was andere wollten. Zudem liegen die Interessen vieler Jugendlicher ganz woanders. So interessieren sie sich zum Beispiel eher für Computerspiele. Man muss aber auch sagen, dass es genauso gut politisch uninteressierte und uninformierte 18-Jährige und politisch interessierte und informierte 16-Jährige gibt. Einige Politiker, wie zum Beispiel Timo Ecker, sind daher der Meinung, dass die Jugend entsprechend auf die Wahl vorbereitet werden muss. Andere, wie Benedikt Flexeder, wiederum sind gegen entsprechende politische Bildung, da zu viel Desinteresse herrsche. Wenn Jugendliche jedoch nicht wählen dürfen, entscheiden andere, wer sie vertritt, und das ist ungerecht. Zudem werden an manchen Schulen Juniorwahlen durchgeführt, bei denen die Ergebnisse, nicht wie erwartet rechts orientiert, ausfielen. Auf Grund der aufgelisteten Punkte bin ich der Meinung, dass Wählen bei Bundestagswahlen ab 16 oder 17 erlaubt werden sollte, besonders, weil es keinen Unterschied macht, ob ich 18 bin und mich Politik nicht interessiert, oder ob ich 16 bin und mich nicht interessiere.

Lena Pieper

Diskurs über das Wahlalter

In diesem Kommentar geht es um die Frage, in welchem Alter der richtige Zeitpunkt zum Wählen ist. In Deutschland hat man im Alter von 18 das Recht, an der Bundestagswahl teilzunehmen. Wäre es vielleicht sinnvoller schon mit 16 oder sogar 14 Jahren wählen zu dürfen? Im Folgenden wird über diese und weitere Fragen diskutiert.                                                                                                                            Als erstes sollte man sich vor Augen führen, dass jeder Mensch das Recht und die Freiheit hat, sich an einer Wahl zu beteiligen. Niemand wird dazu gezwungen, jedoch sollte man sich überlegen, ob man wirklich auf solch eine wichtige Wahl verzichten möchte. Denn Wählen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und die eigene Zukunft mitzugestalten, heißt es in der Bundestagswahl 2021, bei der es um die „10 Gründe zu wählen“ geht. Dort wird außerdem deutlich gemacht, dass jede Stimme zählt und es im Zweifel sogar von einer Stimme abhängt. Aus diesen Aspekten erschließt sich die Frage, ob man das Wahlalter auf 16 Jahre oder jünger senken sollte, denn auch Jugendliche sollten das Recht haben, über ihre Zukunft zu bestimmen. „Wer sich mit 16, 17 für einen Beruf entscheiden kann, sollte in dem Alter auch wählen dürfen.“, vergleicht Joana Bayraktar, Sprecherin der Grünen Jugend in Freising.                                  Die Junge Alternative Oberbayern, die Jugendorganisation der AfD, lehnt die Senkung des Wahlalters ab, weil viele Jugendliche  „mit 16 weder ein besonderes Interesse an Politik noch das dazugehörige demokratische Grundwissen, um eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen zu können“ hätten . Oskar Lipp steht mit dieser Aussage nicht falsch, aber er vergisst die Jugendlichen, die sich wirklich für dieses Thema interessieren. Eine Statistik der Wahlberechtigten von Aktuell Deutschland zeigt, dass die meisten Wähler in einem Alter von 50 bis 70 und älter mit 56,1% liegen. Die Wahlberechtigten in den Altersgruppen 18 bis 21 sind lediglich 3,6%. Dies zeigt deutlich, dass es für Junge Menschen eine bessere politische Bildung sowie entsprechende Vorbereitung auf die Wahlen geben sollte.                                                                                                    Meine persönliche Sicht auf dieses Thema ist, dass ich auch für die Senkung des Wahlalters bin. Ich finde, 16 ist das richtige Alter, um an den Bundestagswahlen teilzunehmen, da man dort in der Lage ist gewissenhafte Entscheidungen zu fällen. Zudem hat man in diesem Alter ein gewisses Interesse an Politik und Parteien, was ebenfalls hilft bei den Wahlen zu entscheiden.

Anonym

Kommentar zum Wahlalter

Am 26. September findet die nächste Bundestagswahl in Deutschland statt und die Bürger und Bürgerinnen ab 18 haben das Recht ihre Stimme abzugeben. Da stelle ich mir die Frage: „Warum sollten 16Jährige von diesem Recht ausgeschlossen werden?“. Wahrscheinlich weist der Großteil der Bevölkerung auch eine negative Einstellung zu diesem Thema auf. Diese Meinung spiegelt sich in einigen Karikaturen über die Jugend und Wahl wider, in denen bemängelt wird, dass die Interessen der Jugendlichen doch woanders lägen wie bei den Lieblingspopstars oder Computerspielen. Die Verfasser der Bilder stellen 16-Jährige als unverantwortlich und uninteressiert dar. Ich persönlich finde die Aussagen nicht gerechtfertigt und damit teile ich meine Meinung mit der von Kultusminister Michael Piazolo aus Bayern. Auch die meisten Jugendorganisationen der Parteien sind dafür, dass Wahlen ab 16 erlaubt werden sollten. Sie vergleichen die politische Wahl mit der Berufswahl, wenn nämlich ein 16 oder 17-Jähriger in der Lage ist, sich für einen Beruf zu entscheiden und von zu Hause ausziehen, warum sollten sie es nicht auf die Reihe bringen wählen zu gehen? Die Junge Alternative Oberbayern sowie die Jugendorganisation der AfD begründen deren Ablehnung mit dem fehlenden demokratischen Grundwissen, welches für eine gewissenhafte Entscheidung vorhanden sein sollte. Die Lösung für dieses „Problem“ liegt jedoch auf der Hand, wie wäre es, wenn die politische Bildung an Schulen an einer höheren Position stehen würde? Am fehlenden Interesse unserer Jugend liegt es in den meisten Fällen wie gesagt nicht, immerhin sind wir die Generation, die noch länger auf der Erde leben wird. Es gibt viele aktuelle Probleme auf unsere Welt und dagegen müssen und wollen die meisten aktiv etwas tun. Wie man auf Klimastreiks erkennen kann, ist der Großteil der Teilnehmer unter 30 und auch unter 20 und setzt sich dafür ein. Abschließend kann ich sagen, dass ich der Überzeugung bin, dass Jugendliche, welche sich für unsere Politik interessieren, auch das Recht haben sollten, wählen zu dürfen. Immerhin gibt es genügend Menschen über 18, die politisch nicht so gebildet sind wie Jüngere.

Emily Wienecke

Text und Fotos: Katja Thiele

Marionettentheater Bille zu Gast in Havelberg

Wenn du intelligente Kinder willst, lies ihnen Märchen vor. Wenn du noch intelligentere Kinder willst, lies ihnen noch mehr Märchen vor.“ (Albert Einstein)

Am 22.09.2021 fieberten unsere Jüngsten, die sich im Deutsch-Unterricht gerade intensiv mit der Gattung Märchen beschäftigen, bereits der Vorstellung der Puppenbühne Bille entgegen. Auf dem Programm stand eine Bearbeitung des Grimm’schen Märchens „Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen“. Andreas Bille, Puppenspieler und gern gesehener Gast im Havelberger Schulzentrum, bemerkt dazu: „Da gibt es einen Jungen namens Peter, der behauptet, er wisse nicht, was das Gruseln und das Fürchten sind. Noch nie habe er sich gefürchtet und so wolle er es nun endlich lernen. Sein Vater ist verzweifelt und weiß nicht, wie er seinem Jungen das Gruseln beibringen soll. Da betritt der Küster des Ortes die Bühne und bietet dem Vater an, Peter könne eine Weile bei ihm als Gehilfe dienen und mit der Zeit werde er das Gruseln im Glockenturm oder auf dem Friedhof schon lernen. (…) Doch dem Peter macht das keine Angst. Er sieht ein, dass er das Gruseln beim Küster sicher nicht lernen wird und entscheidet sich, einfach weiter zu ziehen. An einem Schloss angelangt, tritt Peter ein. Um Mitternacht erscheinen merkwürdige Gestalten…“ Marionettentheater Bille (marionettentheater-bille.de)

Ob und wie Peter das Gruseln lernte, erfuhren die SchülerInnen binnen einer Stunde. Wie es ihnen gefallen hat, haben sie anschließend aufgeschrieben:

„Ich fand das Stück schön, weil es sehr lustig war und es Spaß gemacht hat zuzugucken.“ (Emilie)

„Ich fand die Wortwitze gut, aber ein bisschen schade, dass viele Dinge vom Märchenbuch nicht dabei waren.“ (Clara)

„Es war sehr lustig und sehr gut. Ich würde es weiterempfehlen.“ (Maja)

„Mir hat das Theaterstück sehr gut gefallen. Es wurde gut gespielt, natürlich auch mit Humor.“ (Neele)

„Ich fand die Idee mit den Holzpuppen und überhaupt das ganze Stück sehr lustig.“ (John)

In Bettlaken eingewickelte Küster sind definitiv kein Grund sich zu gruseln.

Dass man auch mit exotischen Berufswünschen eine steile Karriere machen kann, beweist Peter, der das Gruseln zu lernen wünscht und nach vergleichsweise kurzer Lehrzeit nicht nur die Prinzessin, sondern gleich noch das halbe Königreich dazu bekommt.

Text und Fotos: Katja Thiele

Studienfahrt Strasbourg

Romantische Straße, kleine Boulangerien und ein riesiges Kulturerbe – all das gab es in der wunderschönen Altstadt Strasbourgs zu entdecken. Am Montag, dem 06.09.2021, starteten wir, 11 SchülerInnen der Klassen 11 und 12, unsere Reise mit großen Erwartungen und entsprechender Aufregung. Nach einer zwölfstündigen Busfahrt quer durch Deutschland stellten wir fest, dass sich die lange Anreise definitiv gelohnt hatte. Wir bestiegen direkt das Münster, auf dem wir einen Blick über ganz Strasbourg und auf einen wunderschönen Sonnenuntergang hatten. Nach 330 Stufen auf einer engen Wendeltreppe konnte man nach unserer Fahrt definitiv von einem „Beine vertreten“ sprechen.

Der nächste Tag fing mit einer Altstadt-Führung an, durch die wir etwas über die Historie Strasbourgs erfuhren. Neben dem Gutenberg- und Kleberplatz gibt es auch sehr viele historische Brücken, die alle ihre eigene Geschichte haben. Am Abend luden uns Frau Hermann und Frau Müller ein, um in der „Studentenstraße“ günstig Elsässer Flammkuchen zu essen. Doch in unserer Freizeit verbrachten wir die Abende traditionell, wenngleich wenig französisch inspiriert, bei Mc Donalds oder KFC.

Um mehr über die Geschichte des Elsass‘ zu lernen, besuchten wir die Hochkönigsburg und die Festungsanlage aus dem Ersten Weltkrieg in Fort de Mutzig. Als wir erfahren hatten, dass das Elsass fünfmal zwischen deutscher und französischer Vorherrschaft gewechselt hatte, machten wir es uns zur Wochenaufgabe, es zurückzuerobern… leider ohne Erfolg.

Nachdem wir im vorletzten Schuljahr den Bundestag und den Bundesrat in Berlin besucht hatten, bot sich uns nun die Möglichkeit, das Europa-Parlament zu besichtigen.

Dank Corona wurden wir zwar in unserer Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt, dennoch durften wir dank Frau Müller und Frau Hermann fünf wunderschöne, erlebnisreiche Tage in Strasbourg verbringen – sogar das Wetter spielte mit. Schade, dass eine der schönsten Wochen des Schuljahres nun vorbei ist.

Text: Soraya Damer

Fotos: Katja Müller