Studienfahrt nach London

By seeing London, I have seen as much of life as the world can show. (Samuel Johnson)

Wie in jedem ungeraden Jahr fand auch 2019 die traditionelle Studienfahrt der 10. Klasse nach London statt. 14 SchülerInnen aus Havelberg nahmen gemeinsam mit Frau Leutloff und einer Gruppe aus Tangermünde daran teil. Im nagelneuen Reisebus ging es in Richtung Calais und von dort dank des verschobenen Brexits problemlos per Fähre weiter auf die Insel. Statusgemäß empfingen uns die Cliffs von Dover in elegantem Schlechtwettergrau. Bevor wir am Nachmittag im nahe dem Hyde Park gelegenen Hotel eincheckten, schlenderten wir zum Auftakt über Camden Market und nutzten die willkommene Gelegenheit, uns nach der langen Reise zu stärken. Am Nachmittag stürmten wir das London Eye und genossen den herrlichen Blick über gefühlt ganz Großbritannien.

Am 2. Tag lernten wir, was die Vokabel „rushour“ wirklich bedeutet – wir schoben uns mit unserem Bus mühsam durch den Stadtverkehr und hatten genug Muße, uns St.Paul’s Cathedral, Tower Bridge, the Tower of London und die Wolkenkratzer der Londoner City, Number 10 Downing Street und den Buckingham Palace in aller Ruhe anzuschauen. Am Palace legten wir einen Stopp ein, um die Queen zu begrüßen, aber leider war sie nicht daheim – Rentner haben eben niemals Zeit. Wir vertrieben uns selbige mit dem Bestaunen der Wachablösung (Changing of the Guards) mit royalem Brimborium wie Bärenfellmützen und Kavallerie. Danach bekamen wir endlich die lang ersehnte Freizeit und damit verbunden die schon vermisste Freiheit! Yes – Essen, Shopping, die Lehrer waren sicher entfernt in der National Gallery und gaben sich nach 24 Stunden mit uns erst einmal den schönen Dingen im Leben hin. Nach einem plötzlichen Gewitter, welches mit heftigem Schneeregen einherging und alle bis auf die Haut durchnässte, trafen wir uns fast pünktlich am Globe Theatre, das nach dem Vorbild des alten Shakespeare-Theaters gebaut wurde. Zunächst erhielten wir eine Führung und Erklärungen im Theater, dann nahmen wir an einem Workshop in einem echten Probenraum teil. Nach dem Warm-Up waren alle locker und motiviert genug, um unter professioneller Anleitung eines Schauspielers eine Szene aus Shakespeares Romeo & Juliet einzustudieren. Zum Leidwesen der Mädchen wurde aber keine Kuss-Szene, sondern eine Begegnung der verfeindeten Montagues und Capulets geübt; dabei ging es hoch her, durfte man doch nach Herzenslust provozieren und beleidigen – da macht das Vokabellernen gleich doppelt so viel Spaß!

An Tag 3 wurde schon am frühen Morgen das Gepäck verladen, dann stand der Vormittag zur freien Verfügung und wurde zur Erkundung des Hyde Parks und des Kensington Gardens genutzt. Am frühen Nachmittag schipperten wir im Boot auf der Themse entlang und nahmen vom Wasser aus und mit reichlich Wasser von oben Abschied vom „capital of the United Kingdom“. Nach kurzem Aufenthalt im beschaulichen Städtchen Greenwich, wo wir den Aufstieg zu Greenwich Park und Observatorium in Angriff nahmen, sammelte uns der Busfahrer zwecks Heimreise wieder ein.

Fazit: London ist absolut sehenswert, auch bei frischem Aprilwetter. Trotz der kurzen Zeit haben wir sehr viel gesehen und erlebt, unser Englisch wurde ausreichend auf die Probe gestellt, schnell fanden wir uns in der Weltmetropole zurecht und der Eine oder Andere bekam sicher Lust auf einen ausgedehnteren Aufenthalt.

Camden Market – zu schön, um nur hungrig zu sein.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…
Das moderne London.
Traditionelles Wetter…
Rotlicht für Radler – freie Fahrt für freie Pferde, auch entgegen der Fahrtrichtung in Einbahnstraßen.
Nein, das ist nicht der Bundestag und auch nicht die Goldelse!
So eine Mütze ist genau das Richtige für den Frühling.
A bee or not a bee – that is the question! 🙂
Fluchen auf Englisch – darauf bereitet einen kein Lehrplan vor!
Wir nennen das Ding nicht „London Eye“, sondern viel poetischer „Lovely Round About“.
„London Bridge is falling down…“
Aber das hier ist die Tower Bridge, und die breitet sich seit 1894 über die Themse.
So traditionell zeigt sich London gern seinen Besuchern.

Text: Ina Leutloff/Katja Thiele

Fotos: Ina Leutloff